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Dolmetscher- und Übersetzer-Newsletter Dezember 2020

Leider auch bei uns: Corona war Thema des Jahres...

Gedolmetscht wird bei internationalen Veranstaltungen, die bisher fast immer als Präsenzveranstaltungen stattfanden. Daher war der Geschäftsbereich Dolmetschen wie viele andere Bereiche auch stark von der Pandemie betroffen. Mittlerweile gibt es aber professionelle Lösungen, um auch in Zeiten von Corona virtuelle und hybride Veranstaltungen sicher durchzuführen (Stichworte Ferndolmetschen oder remote interpreting).

 

Auch im ersten Lockdown gab es Veranstaltungen, die durchgeführt werden mussten (z.B. Aufsichtsratssitzungen, Hauptversammlungen oder wichtige Geschäftsbesprechungen). In den ersten Wochen kamen dabei gelegentlich eher improvisierte Lösungen zum Einsatz. Bei den Organisatoren und TeilnehmerInnen war der Beratungsbedarf verständlicherweise groß. Inzwischen gibt es aber ausgereifte technische Lösungen (z.B. Hubs) und wir haben alle gelernt mit Videokonferenztools umzugehen.

Ferndolmetschen, Videodolmetschen oder Remote Simultaneous Interpreting (RSI)

Mit dem Begriff Ferndolmetschen (im Englischen Distance interpreting) werden alle Arten des Dolmetschens bezeichnet, bei denen ein oder mehrere Teilnehmer sich nicht im gleichen Raum wie die übrigen Teilnehmer befinden. Häufig wird das Ferndolmetschen in Video- oder Telefonkonferenzen, Webinaren oder anderen Formen der virtuellen oder hybriden Veranstaltung eingesetzt.

 

Eine Unterart des Ferndolmetschens ist das sogenannte Remote Interpreting, bei dem die Dolmetscher remote (entfernt) sind. Dabei werden der oder die remote zugeschalteten Dolmetscher meistens aus einem Hub (s.u.) oder bei kürzeren Einsätzen (bis ca. 90 Minuten) von zu Hause zugeschaltet.

 

Die bei Simconsult am häufigsten nachgefragte Art des Ferndolmetschens ist das sogenannte Remote Simultaneous Interpreting (RSI), gelegentlich auch Videodolmetschen genannt. Die Verdolmetschung erfolgt wie bei einer Präsenzveranstaltung simultan, also parallel zum Gesprochenen in Echtzeit.

 

Eine konsekutive Verdolmetschung ist technisch selbstverständlich auch möglich. Beim Konsekutivdolmetschen übertragt der Dolmetscher das Gesagte immer nachträglich, nachdem der Sprecher einen Sinnabschnitt zu Ende gesprochen hat. Eine konsekutive Verdolmetschung ist mit einem Audio-Kanal möglich, beim Simultandolmetschen werden mindestens zwei Audiokanäle benötigt.

 

Dolmetscher-Hub

Ein Dolmetscher-Hub ist ein dauerhaft oder nur zeitweise eingerichteter Raum mit mehreren Dolmetschkabinen. In diesen Dolmetschkabinen haben die Dolmetscherinnen und Dolmetscher die gleichen Arbeitsbedingungen wie bei einer Konferenz in einer stationären oder nur für die Veranstaltung aufgebauten mobilen Dolmetscher-Kabine. Das bedeutet: Die Zusammenarbeit im Team, die besonders bei längeren Veranstaltungen wichtig ist, kann reibungslos organisiert werden. Die Dolmetscherinnen und Dolmetscher können sich abwechseln, per Handzeichen verständigen und auch zwischen den Sprachen-Teams austauschen.

 

Ein Hub verfügt in der Regel über eine besonders stabile Internetverbindung. Die Audio- und Video-Signale können über öffentliche Cloud-Sever geleitet werden. Aus Gründen der Vertraulichkeit und Sicherheit gibt es Hubs, die eine eigene Server-Infrastruktur vorhalten. Der Zugang für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wird kann per Passwort geschützt und die Übertragung verschlüsselt werden.

Auf und Ab

Nach einem guten Start in das Jahr ging im März coronabedingt eine Absagewelle durch unsere Branche. Im März, April und Mai wurden nur Veranstaltungen gedolmetscht, die unbedingt durchgeführt werden mussten (z.B. Gremiensitzungen, Hauptversammlungen) oder einfach in ein virtuelles Format zu überführen waren (z.B. Besprechungen). Mit dem Rückgang der Neuinfektionen und der folgenden Öffnung erholte sich über den Sommer auch das Dolmetschgeschäft wieder, allerdings nicht auf dem Niveau der Vorjahre.

Leider ist diese positive Entwicklung durch die sogenannte „Zweite Welle“ abgebrochen. Wir hoffen, dass nicht zuletzt durch die beginnenden Impfungen im Frühjahr 2021 eine erneute Belebung erfolgt.

 

Auch ein anno horribilis wie 2020 hat positive Seiten: Wir haben in diesem Jahr viel gelernt hinsichtlich neuer Konferenz- bzw. Dolmetschtechniken (Videokonferenztools, Hubs) und Veranstaltungsformen. Hybride oder virtuelle Veranstaltungen haben ihre Eigenarten. Beispielsweise ist eine höhere Teilnehmerdisziplin erforderlich, oft ist auch der Ablauf gedrängter als bei Präsenzveranstaltungen. Neues zu lernen und neue Veranstaltungsformen zu erfahren gehört zu den positiven Aspekten des Jahres. Besonders erfreulich war es auch die Offenheit und Kooperationsbereitschaft aller Beteiligten (Kunden, Dolmetscher und Techniker) zu erleben, Neues auszuprobieren und unter schwierigen Bedingungen gelungene Veranstaltungen zu ermöglichen.

 

 

AMPO International e.V.

Auch in diesem wirtschaftlich anspruchsvollen Jahr spendet SIMCONSULT (statt Weihnachtspräsenten für die Kunden) wie in den Vorjahren für den AMPO International e.V. (früher Sahel e.V.) Der AMPO International e.V. ist eine anerkannte gemeinnützige Organisation, die sich zur Aufgabe gemacht hat, bedürftigen jungen Menschen, Kindern und Jugendlichen im westafrikanischen Staat Burkina Faso eine Lebensperspektive zu geben. Weitere Informationen und die Möglichkeit online zu spenden finden Sie unter www.ampo-intl.org.

 

Wir bedanken uns für Ihre interessanten Anfragen und Aufträge in diesem Jahr und wünschen Ihnen und Ihren Familien frohe Festtage und ein friedvolles, gesundes und erfolgreiches Jahr 2021.

 

Viele Grüße von Ihrem SIMCONSULT-Team

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